Günstig und gut?

ZTE Kis 3 max im Test

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Quelle: ZTE ZTE Kis 3 max im Test Wenn man an Smartphone-Hersteller denkt, fällt den Wenigsten die chinesische Marke ZTE ein. ZTE gehört zwar zu den weltweit größten Smartphone-Herstellern, doch der deutsche Markt wird erst seit kurzem mit preisgünstigen Smartphones erschlossen. Auf der IFA 2014 kündigte ZTE das Blade Vec 3G sowie das Blade Vec 4G an und präsentierte mit dem Kis 3 max ein preiswertes Einsteiger-Smartphone. Wir konnten von ZTE ein Testmuster ergattern, das sich im Praxistest beweisen musste.

Lieferumfang und erster Eindruck

Das Kis 3 max kommt in einem kompakten Karton daher, der neben dem Telefon ein einfaches Headset, Ladekabel und Netzteil enthält. Auch eine Kurzanleitung liegt bei. Diese beschreibt jedoch lediglich die Bedienelemente und die Schritte zur Inbetriebnahme.

Das Telefon wirkt trotz der Rückseite, die vollständig aus Kunststoff besteht, nicht billig. An den Seiten fällt der Metallrahmen auf, doch mit rund 135 Gramm Gewicht liegt es dennoch nicht besonders schwer in der Hand. Die Android-typischen Tasten befinden sich als hintergrundbeleuchtete, druckfreie Schalter unter dem Bildschirm. Hinzu kommen Ein-/Aus-Schalter und Lautstärkewippe an der rechten Seite, eine Micro-USB-Buchse auf der linken und der Kopfhöreranschluss an der oberen Seite.

Die weiteren Schnittstellen sind unter der Plastikabdeckung der Rückseite versteckt. Beim Öffnen verbiegt sich der Deckel bedenklich und es Bedarf auch einiger Kraft, doch das Material erwies sich auch beim wiederholten Öffnen als robust genug. Beim Schließen muss der Deckel nur an allen Stellen kräftig auf das Telefon gedrückt werden, dann sitzt er bombenfest und ohne Spiel und Knarzen. Im Innern befinden sich über dem wechselbaren 1850-mAH-Akku zwei SIM-Karten-Schächte, sowie der microSD-Speicherkarten-Steckplatz.

Funkverbindungen

Das Kis 3 max bietet Dual-SIM-Funktionalität. Das bedeutet, dass man zwei SIM-Karten einlegen kann, um zum Beispiel private und geschäftliche Telefonate über zwei verschiedene Nummern abzuwickeln. Auch die Aufteilung von Telefonaten und mobilen Internetverbindungen auf zwei Anbieter ist ein denkbares Szenario. Beim ZTE-Gerät muss man beachten, dass nur der erste SIM-Kartenslot für UMTS-Verbindungen geeignet ist. Der zweite Steckplatz kann nur im GSM-Netz funken. Noch kurioser: die SIM-Karten müssen verschiedene Formate haben. In Schacht 1 muss eine Mini-SIM eingelegt werden, in Schacht 2 passt nur das kompaktere Micro-SIM-Format.

Dank Dual-SIM-Funktion können ins Kis 3 max zwei SIM-Karten eingelegt werden. Die eine im Mini-, die andere im Micro-Format.

Das Kis 3 max unterstützt die Frequenzbänder 900, 1800 und 1900 MHz im GSM-Netz, bei UMTS funkt es auf 900 oder 2100 MHz. Edge und HSDPA werden als Datenturbos unterstützt, bei den erreichbaren Geschwindigkeiten gab es keine Überraschungen. Es bleibt dem User überlassen eine bevorzugte SIM-Karte für Telefon- bzw. Datenverbindungen festzulegen oder diese Wahl jeweils direkt vor dem Aufbau zu treffen.

Natürlich kann das Smartphone auch über WLAN ins Internet. Hierbei werden die Standards b, g und n angeboten. Bluetooth steht nur in der Variante 3.0 zur Verfügung.

Inbetriebnahme

Die Belegung der Menü- und Zurück-Tasten kann vertauscht werden.

Wenig Überraschungen gibt es nach dem Einschalten des Kis 3 max. ZTE liefert das Gerät mit dem aktuellen Android 4.4.2, das nur nicht störende Anpassungen aufweist. So lassen sich beispielsweise die Menü- und Zurück-Tasten in der Belegung austauschen. Der MT6572KK-Prozessor sorgt mit seinen beiden A7-Kernen und 1,3 GHz Arbeitstakt für ausreichend Geschwindigkeit, um zügig durch die Menüs zu navigieren und alle Funktionen ohne Ruckler auszuführen. Um auf den günstigen Preis zu kommen, hat ZTE dem Kis 3 max aber lediglich 512 MB RAM gegönnt. Das macht sich bemerkbar, wenn man mehrere Apps parallel geöffnet hat. Dann kommt es schnell zu Verzögerungen bei der Eingabeverarbeitung. Auch aufwändigere Spiele fangen schnell an zu ruckeln, was teilweise bis zur Unspielbarkeit führt. Allerdings dürften Handygamer auch nicht zur Zielgruppe des Smartphones gehören.

Eine weitere Beschränkung ist der interne Speicher von lediglich 4 GB. Davon bleiben für den User gerade einmal knapp über 1 GB übrig. Umso praktischer ist es, dass man den Speicherplatz mit einer MicroSD-Karte erweitern kann. ZTE gibt im Datenblatt die maximale Kapazität einer Speicherkarte mit 32 GB an, doch in unserem Test funktionierte auch eine 64-GB-MicroSDXC ohne Probleme. Die Ernüchterung setzte ein, als der interne Speicher fast voll war und weitere Apps installiert werden wollten. Apps lassen sich nämlich nicht auf die SD-Karte verschieben. Dies ist in Android nicht standardmäßig vorgesehen, kann von den Herstellern jedoch als Funktionalität hinzugefügt werden. Warum ZTE beim Kis 3 max darauf verzichtet, ist aufgrund des beschränkten internen Speichers unverständlich. Da es hier um Softwarefunktionen geht, sollte der günstige Preis des Telefons dabei keine Rolle spielen.

Bildschirm und Kameras

Das Display des Kis 3 max spiegelt stark.

Bei der Bewertung des Bildschirms wiederum muss man den günstigen Gerätepreis natürlich berücksichtigen. Das 4,5-Zoll-Display (11,4 cm Diagonale) hat eine Auflösung von 480*854 Punkten und bietet damit eine nicht zu pixelige Darstellung. Leider spiegelt es relativ stark, doch die maximale Helligkeit ist ausreichend um es auch in heller Umgebung gut ablesen zu können. Die Darstellung ist stark blickwinkelabhängig. Bereits bei geringer Abweichung von der Idealposition wird das Bild verfälscht. Anfällig zeigt sich das Display auch für Fingerabdrücke. Mit einem weichen Tuch lassen diese sich jedoch recht gut entfernen.

Das Kis 3 max bietet zwei Kameras. Die Hauptkamera in der Rückseite mit 5 Megapixeln wird von einem LED-Blitz unterstützt, die Frontkamera löst immerhin noch mit 2 Megapixeln auf. Die Bildqualität beider Kameras lässt zu wünschen übrig. Auch hier muss man sicher den günstigen Gerätepreis berücksichtigen. Für einen schnellen Schnappschuss, wenn keine andere Kamera zur Hand ist, mag die Qualität reichen. Hat man Ansprüche, die darüber hinausgehen, kommt das Kis 3 max nicht in Frage.

Beispielbild 1 der Rückseitenkamera. Beispielbild 2 der Rückseitenkamera.

Täglicher Gebrauch

Für den Test war das Kis 3 max bei uns eine Woche lang mit zwei SIM-Karten und der oben erwähnten microSDXC-Karte im Einsatz. Bei durchschnittlicher Nutzung war es kein Problem mit einer Akkuladung durch den Tag zu kommen. Die vollständige Standby-Zeit konnten wir im Rahmen des Tests nicht ermitteln, nach 48 Stunden im Standby zeigte die Akkuanzeige 10% Leerung an. Man kann also erwarten, dass die maximale Standby-Zeit bei rund 20 Tagen liegt.

Viel schneller war der Akku bei Nutzung der Tethering-Funktion geleert. Die Kopplung von mehreren Geräten über WLAN, die dann die Internetverbindung des Kis 3 max nutzen konnten, ging sehr einfach von statten. Nach einigen Stunden war dann aber Schluss, weil der Akku aufgeladen werden musste.

Alle von uns genutzten Apps ließen sich auf dem Smartphone starten. Wie oben bereits erwähnt, wird das Telefon langsamer, wenn viele Apps parallel geöffnet sind. Hier hilft es, aktuell nicht benötigte Apps regelmäßig zu schließen. Bei einigen anspruchsvolleren Spielen halfen hingegen nicht einmal Apps, die versuchen zusätzlichen Arbeitsspeicher freizugeben, um eine ruckelfreie Darstellung zu erreichen.

Fazit

Natürlich kann man für 99 Euro oder weniger kein High-End-Smartphone erwarten. Dennoch liefert ZTE beim Kis 3 max ein ansprechendes Gesamtpaket, das für Einsteiger ausreichen kann. Aufgrund des blickwinkelabhängigen Displays kommt es allerdings weniger für Dauernutzer in Frage. Auch Gelegenheitsfotografen dürften mit der Qualität der Kameras eher nicht zufrieden sein.

Größtes Manko allerdings ist die Beschränkung der App-Installation auf den internen Speicher. Ein Gigabyte sind mit einem Standardset von wichtigen Apps schnell gefüllt, danach lassen sich keine weiteren Apps installieren, da sich diese nicht auf eine Speicherkarte auslagern lassen. Eltern, Großeltern und andere Einsteiger für die diese Beschränkungen keine Rolle spielen, finden im Kis 3 max ein äußerst günstiges Smartphone für den täglichen Gebrauch. Und auch als preiswertes Zweitgerät in Fällen, bei denen man sein teures High-End-Smartphone nicht dabei haben möchte, macht das Kis 3 max eine gute Figur.

Welches günstige Smartphone könnt ihr empfehlen?

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6 Kommentare

  1. Alexander Kulik am 1.4.2015
    Hallo!
    Bei mir geht keine 64-GB-MicroSDXC (Sandisc). Zeigt an: Karte leer.
    Was tun?
  2. brickT0P am 1.4.2015
    Hallo,

    am besten eine microSD-Karte mit 32GB nutzen. ZTE gibt offiziell dies als maximale Größe an. Ob auch eine größere, wie in unserem Test, funktioniert, ist meist reine Glückssache.
  3. Alexander Kulik am 2.4.2015
    herzlichen Dank @ brickTOP.
    "Karte leer" bedeutet sicherlich: das Gerät erkennt die Karte nicht. Ich habe dann die Karte formatiert und neu mit Inhalten bespielt, aber gleiches Ergebnis: der aufgespielte Inhalt ist nicht zu sehen.
    Etwas anderes: ich finde, die Kamerafunktion ist recht sperrig und unbequem, umständlich.
  4. kurzer am 30.6.2015
    wie kann ich die sprache ausschalten
  5. markus34 am 11.9.2015
    hi,zusammen wörterbuch ist etwas kompliziert den es speichert wenig worte und verdreht oder bringt ganz andere worte heraus ansonsten super handy
  6. KERSTINM am 22.10.2015
    Vorwegnehmen möchte ich, dass ich dieses Handy erst seit zwei Monaten haben. Das schlechteste Handy das ich jemals besessen habe. W-Lan funktioniert nicht, Tonqualität ist miserabel, Kamera ebenso, Akku hält maximal 24 Stunden und das nach nicht einmal einer Woche Benutzung (obwohl ich das Handy vielleicht maximal 1 Stunde am Tag aktiv in Benutzung habe), Musikhören kann man ganz vergessen. Seit ein paar Tagen bekomme ich bei jeder Benutzung des Handys andere Warnungen: Von Datenklau bis Akkuzerstörung, es ist alles dabei.
    Fazit: Dieses Handy ist keine 20 EUR wert !
  7. als Gast schreiben
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