Ein Überblick der gängigen Standards von a bis ax

Welche WLAN-Standards gibt es und welchen brauche ich?

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Quelle: Grey59 / pixelio.de Welche WLAN-Standards gibt es und welchen brauche ich?

Die Entwicklung der WLAN-Standards

Die Entwicklung der WLAN-Standards begann 1997, als die IEEE (Institute of Electrical and Electronics Engineers) mit 802.11 den ersten offiziellen Standard verabschiedete. Dieser unterstützte gerade einmal 2 Mbit/s und war nur ein erster Schritt in Richtung drahtlose Vernetzung. Schon 1999 folgten 802.11a und 802.11b: Während 802.11a im 5-GHz-Band bereits 54 Mbit/s bot, war es in vielen Ländern noch nicht freigegeben. Daher setzte sich zunächst 802.11b durch, das im 2,4-GHz-Band immerhin 11 Mbit/s ermöglichte.

2003 kam 802.11g, das ebenfalls im 2,4-GHz-Band arbeitete, aber mit 54 Mbit/s deutlich flotter war. Spätestens mit 802.11n (2009) begann dann die moderne WLAN-Ära: Durch Kanalbündelung, MIMO-Technik und den parallelen Betrieb von 2,4 und 5 GHz waren bis zu 600 Mbit/s möglich.

2013 folgte 802.11ac (WiFi 5), das sich schnell als neuer Standard durchsetzte. Mit bis zu 1300 Mbit/s im 5-GHz-Band und verbesserter Reichweite ist WiFi 5 bis heute in vielen Haushalten verbreitet. Den nächsten Schritt machte 802.11ax (WiFi 6), das Übertragungsraten von bis zu 6000 Mbit/s unterstützt. Neben Geschwindigkeit liegt der Fokus hier auf Effizienz – besonders in Haushalten oder Büros mit vielen gleichzeitig verbundenen Geräten sorgt WiFi 6 für stabilere Verbindungen.

Der neueste Standard ist 802.11be (WiFi 7), der Geschwindigkeiten von bis zu 46 Gbit/s verspricht und Technologien wie Multi-Link Operation einführt. Dadurch können Geräte mehrere Frequenzbänder gleichzeitig nutzen, was die Verbindung nicht nur extrem schnell, sondern auch stabil macht. WiFi 7 ist ideal für 8K-Streaming, Virtual Reality oder Cloud-Gaming und stellt die Weichen für die kommenden Jahre.

Wichtig ist dabei: Die maximale Geschwindigkeit richtet sich immer nach dem langsamsten Gerät im Netzwerk. Unterstützt der Router WiFi 7, das Notebook aber nur WiFi 5, wird auch nur WiFi 5 genutzt. Dank Abwärtskompatibilität funktionieren jedoch alle Standards miteinander, nur eben auf dem Niveau des ältesten Geräts.

Sicherheitsstandards

Da WLAN auf Funk basiert, können die übertragenen Daten theoretisch von jedem in Reichweite empfangen werden. Deshalb spielen Verschlüsselungs- und Sicherheitsstandards eine zentrale Rolle, um unbefugten Zugriff auf das Netzwerk zu verhindern.

Die ersten Verfahren wie WEP (Wired Equivalent Privacy) boten zwar eine Grundsicherung, gelten aber schon lange als unsicher, da sie leicht geknackt werden können. Später folgte WPA (Wi-Fi Protected Access), das die Sicherheit erhöhte, jedoch Schwachstellen aufwies. Heute sollte mindestens WPA2 genutzt werden, da es mit dem AES-Verschlüsselungsverfahren ein sehr hohes Sicherheitsniveau bietet. Der aktuell modernste Standard ist WPA3, das nochmals robustere Verschlüsselungsmethoden nutzt und Brute-Force-Angriffe deutlich erschwert. Zudem sorgt WPA3 für eine bessere Absicherung in öffentlichen Netzwerken, da jede Verbindung individuell verschlüsselt wird.

Neben der eigentlichen Verschlüsselung bieten viele Router zusätzliche Sicherheitsfunktionen. Dazu gehören MAC-Adressfilter, bei denen nur bekannte Geräte mit eindeutiger Hardware-ID Zugriff erhalten, oder Gastnetzwerke, die Besuchern einen getrennten Zugang zum Internet ermöglichen, ohne dass sie ins Heimnetzwerk gelangen. Auch regelmäßige Firmware-Updates sind entscheidend, da sie Sicherheitslücken schließen und Router auf dem neuesten Stand halten.

Wer sein WLAN optimal absichern möchte, sollte also immer auf die aktuellen Verschlüsselungsstandards setzen, die Router-Firmware regelmäßig aktualisieren und nach Möglichkeit Zusatzfunktionen wie Firewalls, VPN oder Kindersicherungen aktivieren. So bleibt das heimische Funknetz nicht nur schnell, sondern auch zuverlässig geschützt.

Die WLAN-Standards in der Übersicht

Standard 802.11 802.11a 802.11b 802.11g 802.11n

802.11ac
(WiFI 5)

802.11ax
(WiFi 6)
802.11 be (WiFi 7)
Frequenz in GHz
2,4 5 2,4 2,4 2,4 + 5 2,4 + 5 2,4 + 5 2,4 + 5 + 6

max. Übertragungsrate (brutto) in Mbit/s

2 54 11 54 150 - 600 2533 9600 46120

Grundsätzlich gilt: Die tatsächliche Übertragungsrate richtet sich immer nach dem langsamsten Gerät im Netzwerk. Verfügt man beispielsweise über einen modernen WiFi-7-Router (802.11be), erreicht man die enorme Geschwindigkeit nur dann, wenn auch das verbundene Gerät diesen Standard unterstützt. Ist das Endgerät hingegen nur mit WiFi 5 (802.11ac) oder WiFi 6 (802.11ax) ausgestattet, erfolgt die Verbindung automatisch in diesem langsameren Modus. Dank der durchgehenden Abwärtskompatibilität aller Standards lassen sich jedoch auch ältere Geräte problemlos nutzen – sie arbeiten dann einfach mit der jeweils maximal möglichen Geschwindigkeit ihres Standards. Die untenstehende Tabelle zeigt die theoretischen (Brutto) und praktisch erreichbaren (Netto) Übertragungsraten. Zur Umrechnung von Mbit/s in MB/s teilt man den Wert durch acht – so entsprechen 16 Mbit/s einem realen Datendurchsatz von etwa 2 MB/s.

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