Was muss ich beim Umstieg auf DVB-T2 beachten?

Kaufempfehlungen für den DVB-T2-Empfang

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Kurz und knapp

  • Seit 29. März 2017 erfolgt die Umstellung von DVB-T auf DVB-T2 in Ballungsräumen
  • Empfehlungen für Receiver, Antennen, Fernseher oder TV-Sticks
  • Update bisheriger DVB-T-Empfänger nicht möglich -> Neuanschaffung unvermeidbar
  • Privatsender kosten jährlich 69 Euro.
  • Privatsender werden verschlüsselt und sind nur mit speziellen Receivern empfangbar

Quelle: Informationsportal der Initiative DVB-T2 DVB-T2 Was gibt es zu beachten

Was bedeutet DVB-T2?

DVB-T - in Deutschland oft auch als „ÜberallFernsehen” bezeichnet - steht für Digital Video Broadcasting, der Zusatz „T” für „Terrestrik”, was den Empfangsweg (Antenne) beschreibt. So gibt es neben DVB-T auch DVB-S (Satellit) und DVB-C (Kabel). DVB-T2 ist der Nachfolgestandard von DVB-T und steigert die Effizienz der Signalverarbeitung. Dessen Einführung wurde bereits am 18. September 2013 von der ARD verkündet.
Durch DVB-T2 können höhere Datenraten bei einer vergleichbaren Versorgung erreicht werden. Damit wird die Programmvielfalt erhöht und zudem bietet das hocheffiziente Kompressionsverfahren HEVC/H.265 die Möglichkeit, Programme erstmals in HD zu übertragen.
Nötig wurde der neue Standard, da ein großes Interesse an Frequenzen im Spektrum der Terrestrik (etwa vom Mobilfunk) bestand. Im Juni 2015 wurde dann durch veränderte Vorgaben des Bundes („Digitale Dividende 2”) das Frequenzspektrum für DVB-T reduziert. Nur durch DVB-T2 wird es möglich, in dem für den Rundfunk verbleibenden reduzierten Frequenzspektrum hochauflösendes Fernsehen zu übertragen.
Die Vorteile von DVB-T2 liegen dabei auf der Hand: Auf den gleichen Frequenzen können mehr Sender übertragen werden, was das Sendeangebot für die Zuschauer erhöht und die Kosten für die übertragenen Sender senkt.

Wann muss ich auf DVB-T2 umsteigen?

Ab Ende des ersten Quartals 2017, genauer zum 29. März, werden in deutschen Ballungsräumen alle Programme von DVB-T auf DVB-T2 umgestellt. Es handelt sich um folgende Gebiete: Bremen/Unterweser, Hamburg/Lübeck, Kiel, Rostock, Schwerin, Hannover/Braunschweig, Magdeburg, Berlin/Potsdam, Jena, Leipzig/Halle, Düsseldorf/Rhein/Ruhr, Köln/Bonn/Aachen, Rhein/Main, Saarbrücken, Baden-Baden, Stuttgart, Nürnberg und München/Südbayern (Quelle: Informationsportal der Initiative DVB-T2 HD). Ist die Umstellung auf DVB-T2 dort erfolgt, wird DVB-T-Empfang nur noch in Form eines stark eingeschränkten Betriebes für maximal 9 Monate weiterhin möglich sein. Für einen umfangreichen Betrieb stehen keine Frequenzen zur Verfügung (Quelle: NDR). Die Umstellung auf DVB-T2 in anderen Regionen erfolgt parallel ab 2017 und soll voraussichtlich Mitte Mai 2019 abgeschlossen sein.

Kann ich meine bisherigen DVB-T Empfangsgeräte für DVB-T2 nutzen?

Nein. Es gibt leider keine Möglichkeit, die alten DVB-T-Empfänger mittels Software-Update für DVB-T2 fit zu machen. Ein Grund dafür liegt in der Verwendung der neuen Modulations- und Kompressionsverfahren (HEVC). Fernsehgeräte können aber mit DVB-T2-HD-Receivern (so genannte: Set-Top-Boxen) nach wie vor genutzt werden.
Wer noch Röhrengeräte benutzt, wird nicht in den Genuss von HD kommen und muss zusätzlich darauf achten, dass die neue Set-Top-Box auch über einen entsprechenden SCART-Ausgang verfügt.

Brauche ich eine neue Antenne für DVB-T2?

Nein. Die bisher benutzte Dach- bzw. Außenantenne kann weiter benutzt werden - ebenso wie die weit verbreiteten Zimmerantennen. Auf der sicheren Seite für einen stabilen Empfang - auch in größeren Entfernungen zu DVB-T2 Sendern - bist du mit Dach- oder Außenantennen. Wer auf eine Zimmerantenne setzt, sollte sich eine Antenne mit eingebautem Verstärker anschaffen, da diese die Signale deutlich besser empfangen als passive Antennen.

Preisvergleich: Antennen für DVB-T2

DVB-T2-Geräte aus dem europäischen Ausland funktionieren in Deutschland nicht!

Die Stiftung Warentest machte 2014 bereits auf das Problem aufmerksam:

Bereits jetzt werden Fernseher mit dem Ausstattungs­merkmal DVB-T2 verkauft. Diese Geräte sind jedoch nicht mit der Technik kompatibel, die in Deutsch­land einge­setzt werden wird.

Die Fernsehsender in Deutschland haben sich entschieden, im Zuge der Einführung auch den effizienteren Videokodierungsstandard (HEVC = High Efficiency Video Coding) einzusetzen. Bisher wird nur in Deutschland DVB-T2 und HEVC kombiniert. Das bedeutet allerdings auch, dass DVB-T2 Geräte, die in anderen europäischen Ländern zum Einsatz kommen (z.B. Österreich, Frankreich oder Skandinavien) für den Empfang von DVB-T2 in Deutschland nicht geeignet sind. Mittlerweile gibt es auch hierzulande sowohl Fernseher als auch Receiver, die den neuen Kompressionsstandard unterstützen.

Wie mache ich meinen alten Fernseher fit für DVB-T2?

Wer einen HD-fähigen Fernseher besitzt, der nicht von sich aus den Kompressionsstandard HEVC unterstützt, sollte einem DVB-T2-fähigen Receiver kaufen. Derzeit gibt es Geräte, die über eine integrierte Dekodierungsoption - ein sog. Irdeto-Entschlüsselungssystem für freenet TV verfügen. Damit können die privaten Sender direkt entschlüsselt werden und der Kauf des CI+-Moduls ist nicht nötig.
Andere Geräte verfügen über einen CI-Plus-Schacht, mit welchem das Irdeto-System über ein externes, extra zu erwerbendes Modul nachgerüstet werden kann.
Das Irdeto-System (integriert oder als Modul) ist für die Nutzung der verschlüsselt ausgestrahlten TV-Sender notwendig. Wer auf die privaten Sender verzichten kann, für den gibt es auch einfache und günstige DVB-T2-Receiver ohne Entschlüsselung.

Privatsender kosten und benötigen Decoder

Die Programme der öffentlich-rechtlichen Sender werden grundsätzlich unverschlüsselt übertragen. Bis auf die GEZ fallen also keine Zusatzgebühren an. Die privaten Sender werden, mit der Umstellung, die am 29. März 2017 stattfindet, noch drei weitere Monate gratis empfangbar sein und anschließend verschlüsselt.
Der DVB-T2-Fernseher und/oder -Receiver muss dann über einen entsprechenden Decoder verfügen - entweder Irdeto-System oder CI+-Slot. Bei einem CI+-Slot fehlt dann noch das passende CI+-Modul: Freenet TV DVB-T2 HD CI+ Modul Bestes Angebot von:
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Wer sich einen DVB-T2-Receiver mit Irdeto-System kauft, benötigt dieses Modul nicht. In diesem Fall muss man den Zugang für die privaten Sender Online oder telefonisch aktivieren und zahlt dafür 69 Euro für 12 Monate, was 5,75 Euro im Monat entspricht. Der Preis gilt auch für Nutzer mit CI+-Modul und pro genutztem Gerät.

Ende März 2017 wird das Programmpaket um einige HD Programme erweitert. Darunter sind: Sixx, Sat.1 Gold, RTL II, Super RTL, RTL Nitro,N-TV, Kabel eins sowie ProSiebenMaxx.

Kaufempfehlungen DVB-T2-Receiver

Kaufempfehlung für Receiver mit Irdeto-System

Gute und günstige DVB-T2-Receiver mit Entschlüsselungssystem für die privaten Sender. Der Zugang hierfür muss jedoch zusätzlich noch bezahlt werden.

XORO HRT 8720 Bestes Angebot von:
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DigitalBOX Imperial T2 IR - DVB-T2 Receiver - freenet TV zertifiziert (77-559-00) Bestes Angebot von:
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Kaufempfehlung für Receiver mit CI+-Slot

DVB-T2-Receiver mit integriertem CI+ Slot mit mehreren Tunern und vielen komfortablen Sonderfunktionen wie u.a. 4K-Upscaling, Mediaplayer, SD-Kartenleser, Timeshifting etc.

Vu+ Zero 4K DVB-C/T2 Receiver Bestes Angebot von:
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Thomson THT740 schwarz WWIO BRE2ZE T2/C schwarz (WCR100100) Bestes Angebot von:
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Kaufempfehlung für Receiver ohne Decoder

Die günstigsten DVB-T2-Receiver, jedoch ohne Entschlüsselung für private Sender.

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Preisvergleich: DVB-T2-Receiver (HEVC)

Kaufempfehlung für DVB-T2-Sticks

Natürlich gibt es auch DVB-T2 Sticks. Diese sind aktuell noch nicht wirklich preiswert. Achtet unbedingt auf die Unterstützung von HEVC.
WICHTIG: Aktuell können DVB-T2-Sticks nur die öffentlich-rechtlichen Sender empfangen. Für private Sender soll es 2017 spezielle Sticks geben, die auf ein bestimmtes Abo ausgerichtet sind.

Terratec Cinergy TC2 DVB-T2 Stick Hauppauge TV-Tuner WIN TV solo (01589) Bestes Angebot von:
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Preisvergleich: DVB-T2-Sticks (HEVC)

Neuen Fernseher kaufen - was gilt es für DVB-T2 zu beachten?

Kaufempfehlungen für den DVB-T2-Empfang Wer ohnehin gerade über den Neukauf eines Fernsehgerätes nachdenkt, sollte auf zwei Sachen achten, damit der Neue auch in Deutschland DVB-T2 empfangen kann.
Zunächst ist es erforderlich, dass der Fernseher den Kompressionsstandard HEVC unterstützt. Wer gern die Privatsender ohne zusätzlichen Receiver empfangen möchte, muss auf einen CI-Schacht achten, an den dann der Decoder angeschlossen wird.

Preisvergleich: Fernseher mit DVB-T2 (HEVC)

Der HardwareSchotte meint:

DVB-T2 bringt HD über die Antenne nach Hause. Wer ohnehin über einen TV-Neukauf nachdenkt, sollte direkt zu einem Fernseher greifen, der HEVC unterstützt und einen CI-Schacht für das Irdeto-System hat. Ältere Fernseher, die HD unterstützen, können mittels neuem Receiver fit gemacht werden. Private Sender werden ab der Umstellung jedoch nur kostenpflichtig empfangbar sein.

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