Eine runde Sache?

Fernseher-Trends auf der IFA 2013

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Quelle: Samsung Fernseher-Trends auf der IFA 2013 „Die Zukunft des Fernsehers ist gebogen“, verkündete Samsung in seiner Pressepräsentation und zeigt auf der IFA wenige Wochen nach LG ebenfalls einen OLED-Fernseher, dessen Display leicht gebogen ist. Die neuartige Projektionstechnik mit organischen LEDs lässt eine solche Bauform zu. Zwar argumentieren die Hersteller mit einer verbesserten Ergonomie durch die Rundung und betonen, dass das Prinzip ja beispielsweise aus dem IMAX-Kino bekannt sei, doch bei der sehr geringen Biegung und dem üblichen Sitzabstand zu einem TV dürften diese Punkte vernachlässigbar sein. So bestätigte ein LG-Mitarbeiter im Vieraugengespräch bei einer Presseveranstaltung Anfang Juli, dass man es so baut „weil man es kann“.

Nichtsdestotrotz ist die OLED-Technik sehr vielversprechend für eine verbesserte Bildqualität, da OLED-Displays naturgemäß eine gleichmäßige Ausleuchtung haben. Zudem sollten sich damit noch flachere Fernseher realisieren lassen, da eine Hintergrundbeleuchtung nicht erforderlich ist. Darüber hinaus nutzt Samsung einen weiteren Vorteil der OLED-Technologie in seinem neuen Modell KE55S9C für eine faszinierende Funktion: Durch die hohe Reaktionsgeschwindigkeit des Fernsehers können zwei 3D-Bilder gleichzeitig wiedergegeben werden. Samsung liefert mit dem OLED-TV zwei 3D-Shutter-Brillen mit eingebauten Kopfhörern, so dass zwei Zuschauer auf dem Sofa zwei verschiedene 3D-Programme auf dem gleichen Gerät zur selben Zeit schauen können.

Allerdings kosten die OLED-TVs, die aktuell mit 55 Zoll (rund 139 cm) Diagonale angeboten werden derzeit rund 8000 (Samsung) bzw. 9000 Euro (LG). Damit sind sie vom Massenmarkt und Otto-Normalverbraucher wohl noch ein ganzes Stück entfernt. Zudem lassen sie eine wichtige Funktion vermissen, die auf der diesjährigen IFA als der kommende Trend beworben wird: Ultra HD-Auflösung.

Unser Redakteur Max neben Samsungs 110-Zoll-UHD-TV Bereits im letzten Jahr präsentierten alle namhaften Hersteller Fernseher mit UHD-Auflösung, von denen allerdings nicht alle in den Handel kamen. In diesem Jahr ist das Angebot an UHD-Fernsehern, die die vierfache Pixelanzahl eines FullHD-TVs besitzen und damit schärfere Bilder darstellen können, noch viel breiter. In allen möglichen Bildschirmdiagonalen bis hin zu 110 Zoll (fast 2,8 Meter!) werden serienreife TVs auf der IFA ausgestellt. Philips zum Beispiel hat die sofortige Verfügbarkeit seines neuen Spitzenmodells 65PFL9708S/12 mit 65 Zoll Diagonale angekündigt. Doch eine Preisempfehlung von 4999 Euro wird viele potentielle Käufer zurückschrecken lassen.

Hinzu kommt, dass es nur sehr wenige Quellen für UHD-Material gibt. Die Datenmengen vervierfachen sich gegenüber der HD-Übertragung, so dass neben der Einführung der Produktion in UHD bei den Fernsehsendern auch noch die Schaffung von passenden Übertragungswegen zu klären ist, bevor UHD seinen Siegeszug antreten kann. Allerdings gibt es für UHD noch keine Standards, so dass es passieren kann, dass ein heute angeschaffter UHD-Fernseher technisch schnell überholt ist, sobald ein UHD-Standard geschaffen wird. Einige Hersteller wie beispielsweise Samsung versuchen den Verbrauchern den Kauf eines UHD-Fernsehers damit schmackhaft zu machen, indem die Elektronik des TVs austauschbar ist und man so später nur den Preis für die Elektronik bezahlen muss, um den Fernseher fit für künftige Standards zu machen.

Quelle: LG Im Moment muss man sich noch zwischen OLED und UHD entscheiden, doch auch auf der diesjährigen IFA ist schon zu sehen, dass es künftig beides in einem Gerät geben wird. LG präsentiert an seinem Messestand einen OLED-TV mit 77 Zoll Diagonale, der UHD-Auflösung bietet. Das Gerät ist allerdings noch ein gutes Stück von der Marktreife entfernt und auch ein ungefährer Preis ist nicht zu erfahren. Man darf gespannt sein, ob es vielleicht schon zur IFA 2014 so weit sein wird, dass solche Geräte in den Handel kommen.

Auch wenn sich die Hersteller größte Mühe geben, die Verbraucher von den Vorteilen neuer Fernseher zu überzeugen: Derzeit scheint es nicht sinnvoll tausende Euro in einen neuen TV zu investieren. Zu schnell entwickelt sich derzeit die Technik, zu absehbar ist, dass es nur eine Frage der Zeit bleibt, bis UHD-Fernseher mit OLED-Technologie zu bezahlbaren Preisen verfügbar sein werden. Bis es so weit ist, gibt es hoffentlich auch einen Standard für die UHD-Übertragung, so dass entsprechende Investitionen auch zukunftssicher wären. Wer heute einen Fernseher kaufen möchte, sollte sich überlegen, wieviel Geld er ausgeben möchte für ein Gerät, das in wenigen Jahren heillos veraltet sein wird. Zum Glück sind herkömmliche FullHD-LED-Fernseher - auch mit 3D - inzwischen so erschwinglich, dass man in diesem Sektor noch bedenkenlos zuschlagen kann, bevor dann die TV-Revolution in den kommenden Jahren einsetzen wird.

Gebogen, OLED, UHD? Was glaubst du, wie Fernseher in Zukunft aussehen und ausgestattet sein werden?

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5 Kommentare

  1. Beowuff am 10.3.2014
    Lol der 84zöller bei MediaM hat 1500watt auf der Rückseite Stehen.
    Die ersten Generation brauchen immer noch mehr als die aktuellen Modelle.
    Mein erster 42" Plasma hat 380watt da sind seine 250 noch sparsam. ;-)
  2. -McW- Artikel-Autor am 19.9.2013
    Bernte, du darfst schon davon ausgehen, dass die Hersteller in einen aktuellen Fernseher nicht den Energieverbrauch eines "paar Jahre alten" Fernsehers einbauen. Moderne 42-Zoll-Geräte liegen je nach Helligkeitseinstellung im Betrieb irgendwo zwischen 50 und 100 Watt, d.h. mit deinem Verbrauch könntest du dann auch fast schon einen 110-Zöller befeuern.

    Klingt so, als könnte sich ein aktueller Fernseher schnell rentieren für dich. Am besten hier mal stöbern: goto.sl/42A+
  3. Bernte am 19.9.2013
    Also mein 42 ZollTV (ein paar Jahre alt) hat 250 Watt, d.h. wir reden hier über 1,7 KW für 110 Zoll,
    hoho da freuste dich aufn Winter
  4. -McW- Artikel-Autor am 13.9.2013
    Leider war bei dem 110-Zoll-Gerät kein Stromverbrauch angegeben. Allerdings skaliert der Stromverbrauch von LED-Fernsehern mit der Bildschirmfläche. Im Vergleich zur Hintergrundbeleuchtung ist der Strombedarf der Empfangselektronik zu vernachlässigen. Auf der Messe konnte man bei den 84-Zoll-Geräten ganz gut sehen, dass der Verbrauch bei rund vier Mal dem eines 42-Zoll-TVs lag.

    Eine Frage, auf die wir allerdings auch noch keine Antwort haben, ist, warum die OLED-Fernseher, von denen man sich ja eigentlich auch einen niedrigeren Verbrauch verspricht, so schlecht abschneiden, dass sie teilweise sogar nur Energieeffizienzklasse B aufweisen.
  5. Grain am 13.9.2013
    Der Fernseher-Markt wird sich wohl in näherer Zunkunft nicht beruhigen, allerdings scheint mir da der Hardwaremarkt auch weit davon zu galoppieren, wenn man bedenkt, dass es noch nicht einmal richtiges HD bei den Fernsehsender gibt (wenn man die Bitraten beachtet).
    Mich würde ja mal interessieren wieviel Strom so ein max/manns-hohes Teil (ver)braucht? Da braucht man bestimmt keine Heizung mehr im Wohnzimmer.
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