Kurz und Knapp
- AMD Ryzen 5 7600X3D derzeit die effizienteste CPU im Handel!
- Speziell für Anwendungen die derzeit besten CPUs
- neue Mainboards für den neuen Sockel AM5 vorgestellt
- erstmals DDR5-Support seitens AMD
- PCIe 5.0 für GPU und SSDs bei allen X670E Mainboards
- viele alte AM4-Kühler direkt kompatibel
- Probleme mit EXPO-RAM-Profil und Spannungen!
Quelle: AMD Press
Was ist neu bei AM5 alias Zen 4?
Nach fünf Jahren AM4-Sockel hat AMD nun den neuen AM5-Sockel samt vier neuer CPUs vorgestellt. Erstmals unterstützt AMD mit den neuen Chipsätzen X670E, X670, B650E und B650 DDR5-RAM und PCIe 5.0. Ebenfalls erwähnenswert ist, dass die neuen CPUs der Ryzen-7000-Serie nun allesamt mit einer integrierten Grafikeinheit kommen.
Produziert werden die neuen CPUs in 5-nm-Fertigung und vergleichsweise hohen Single-Core-Turbo-Takten von bis zu 5,7 GHz. Die Performance soll so, vor allen in Anwendungen, deutlich ansteigen im Vergleich zu Zen 3 auf dem Sockel AM4. Äußerlich der auffälligste Unterschied zum Vorgänger ist die neue Bauweise der CPUs. Mit AM5, bzw. Zen 4 hat auch AMD ausschließlich CPUs mit Kontakten und nicht mehr mit Pins. Die Pins befinden sich, wie bei Intel, im CPU-Sockel des Mainboards.
Zum Verkaufsstart am 27. September 2022 wird es vier Ryzen 7000 CPUs geben, ganz vorne das Flaggschiff Ryzen 9 7950X mit 16 Kernen und 32 Threads, dann der Ryzen 9 7900X mit 12 Kernen und 24 Threads. Wer auch mit weniger Kernen auskommt, für den gibt es noch den Ryzen 7 7700X mit 8 Kernen und 16 Threads und den Ryzen 6 7600X mit 6 Kernen und 12 Threads. Dabei setzt die neue CPU-Generation mit den neuen "3D-Modellen" nun endlich auch auf den 3D V-Cache wie beim Ryzen 7 5800X3D, der speziell beim Gaming für eine gute Leistung sorgt.
Den passenden Unterbau wird es zum Release mit einem X670E-Mainboard geben, die über alles verfügen, was das Enthusiasten-Herz begehrt: PCIe 5.0 für GPU und SSDs, DDR5-Support und Anschlüsse jeglicher Art en masse. Im Oktober sollen dann die günstigeren und einfacher ausgestatteten Board mit X670-, B650E- und B650-Chipsatz in den Handel kommen. Alle Mainboard-Chipsätze unterstützen zudem das neue EXPO-RAM-Profil. Dies funktioniert ähnlich wie Intel's XMP hat quasi nur einen neuen Namen für AMD erhalten.
Preislich wird AMD nun auch ganz oben dabei sein. Die neue AM5-Plattform wird deutlich kostspieliger werden als es noch bei AM4 der Fall war. So sind die X670E-Mainboard wesentlich teurer zum Start, als es die X570-Boards bei der Vorgängergeneration waren. Aber auch DDR5-RAM und die Ryzen-7000-Prozessoren werden, zumindest anfangs, den Geldbeutel strapazieren.
Erfreuliches gibt es auf der Kühler-Seite. Sofern der Kühler schon beim AM4-Sockel die Standard-Mainboard-Backplate genutzt hat, ist er auch zu AM5 kompatibel, weil der Lochabstand gleichgeblieben ist.
Was leisten die neuen Ryzen 7000 CPUs?
Wer vor allem Anwendungen nutzt, wird von den neuen Ryzen 7000 CPUs beeindruckt sein. Das Flaggschiff AMD Ryzen 9 7950X ist signifikant schneller als der Vorgänger Ryzen 9 5950X und damit mit Abstand die derzeit schnellste Consumer-CPU für Anwendungen im Multi-Core- als auch Single-Core-Bereich.
Bei Gaming können die neuen neuen AMD-Prozessoren nun endlich auch so glänzen wie bei den Anwendungen. Sie sind nicht nur deutlich schneller als die jeweiligen Vorgänger, sondern dank 3D-V-Cache gehören sie aktuell zum schnellsten im Gaming-Bereich. Da kommt auch der Intel i9-13900KS nicht heran. Für Spieler lohnt es sich also nicht auf das kostspieligere Flaggschiff mit 16 Kernen zu setzen sondern der AMD Ryzen 7 7800X3D ist hier die erste Wahl.
Einige Zeit nach dem AM5-Launch hat AMD also nun die neuen Highend-CPUs mit 3D-Cache vorgestellt. Neben dem neuen Topmodell, dem Ryzen 9 7950X3D kam auch der Ryzen 9 7900X3D im Handel. Dabei erklimmt der Ryzen 9 7950X3D direkt den Spitzenplatz als derzeit beste Gaming-CPU. Die im April erschienene kleinere Ryzen 7 Version, genauer der 7800X3D, liegt knapp dahinter.
Ab wann sind die neuen Ryzen 7000 CPUs im Handel?
Die neuen Raphael-CPUs von AMD der Ryzen-7000-Serie und Zen-4-Technologie sind seit dem 27. September 2022 im Handel erhältlich. Den Anfang machen, wie stets üblich, die X-Modelle Ryzen 9 7950X, Ryzen 9 7900X, Ryzen 7 7700X und Ryzen 5 7600X. Das X steht hierbei für einen frei einstellbaren Multiplikator, wodurch sich laut offiziellen Tests die OC-Fähigkeit in Grenzen hält - zumindest bei den bisher getesteten Ryzen 9 7950X und Ryzen 7 7700X. Mehr Übertaktungspotential bietet hier wohl eher der DDR5-RAM.
Ab sofort sind nun auch der Ryzen 9 7950X3D und der 7900X3D in unserem Preisvergleich gelistet.
Welche Ryzen 7000 CPUs wird es geben?
Zum Start der neuen AMD-Prozessoren gibt es vier verschiedene Modelle im Handel. Zweimal Ryzen 9, ein Ryzen 7 und ein Ryzen 5. Damit deckt AMD alle wichtigen Einsatzgebiete erst einmal ab. Lediglich Sparfüchse können bei den neuen Ryzen 7000 CPUs noch nicht auf ihre Kosten - die non-X-sowie die Ryzen-3-CPUs werden noch kommen, allerdings gibt es hierfür bisher noch keinen Termin. Wie schon erwähnt verfügen nun alle AMD-CPUs der Ryzen-7000-Familie über eine integrierte Grafikeinheit.
Die neuen CPU-Modelle werden allesamt als Boxed (WoF), also without Fan, verkauft. Es liegt also kein Standard-Kühler seitens AMD bei.
AMD Zen 4 Modell |
Kerne Threads
| L3-Cache | Takt/Turbo (max.) | TDP | Preis |
AMD Ryzen 9 7950X3D |
16/32
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128 MB
|
4,2 / 5,7 GHz
|
120 W
|
|
AMD Ryzen 9 7950X |
16/32
|
64 MB
|
4,5 / 5,7 GHz
|
170 W
|
|
AMD Ryzen 9 7900X3D |
12/24
|
128 MB
|
4,4 / 5,6 GHz
|
120 W
|
|
AMD Ryzen 9 7900X |
12/24
|
64 MB
|
4,7 / 5,6 GHz
|
170 W
|
|
AMD Ryzen 9 7900 |
12/24
|
64 MB
|
3,7 / 5,4 GHz
|
65 W
|
|
AMD Ryzen 7 7800X3D |
8/16
|
96 MB
|
4,2 / 5 GHz
|
120 W
|
|
AMD Ryzen 7 7700X |
8/16
|
32 MB
|
4,5 / 5,4 GHz |
105 W
|
|
AMD Ryzen 7 7700 |
8/16
|
32 MB
|
3,8 / 5,3 GHz |
65 W
|
|
AMD Ryzen 5 7600X3D |
6/12
|
32 MB
|
4,1 / 4,7 GHz |
65 W
|
|
AMD Ryzen 5 7600X |
6/12
|
32 MB
|
4,7 / 5,3 GHz |
105 W
|
|
AMD Ryzen 5 7600 |
6/12
|
32 MB
|
3,8 / 5,1 GHz |
65 W
|
|
AM4 vs. AM5 wo ist der Unterschied?
Optisch größter Unterschied zwischen AM4 und AM5 sind die verschiedenen Sockel-Arten. Während bei AM4 der Sockel noch "Löcher" für die CPU-Pins hatte, ist es bei AM5 andersrum. Ähnlich wie bei Intel befinden sich nun die Pins im Sockel und die CPU besitzt anstatt Pins nun Kontakte.
Neben den äußerlichen Differenzen hat sich im Innern natürlich auch jede Menge getan. So wurde der Fertigungsprozess von 7 nm auf 5 nm reduziert. Dadurch konnte der Takt sowie die Leistung pro Takt (IPC) gesteigert werden. Insgesamt sind die neuen CPUs so über 10 Prozent schneller als die Vorgänger-Modelle bei gleichem Takt.
Ein weiterer Unterschied ist, dass AMD von nun an voll und ganz auf DDR5 setzt. Heißt, wer auf den neuen AMD-Sockel umrüsten möchte, muss also auch gleich neuen DDR5-RAM dazukaufen.
Benötige ich für Zen 4 ein neues Mainboard?
Welchen RAM benötige ich für AM5 bzw. Zen 4?
Für den neuen AM5-Sockel von AMD benötigt man zwingend DDR5. Mittlerweile ist die Auswahl auch sehr gut. Preislich liegen die neuen DDR5-Module und -Kits noch deutlich über den DDR4-Vorgängern. So bekommt man derzeit 16 GB DDR5-RAM ab etwa 70 Euro und 32 GB ab ca. 110 Euro.
Allerdings sollte man auch hier auf ein paar wichtige Faktoren achten. DDR5 beginnt mit 4800 MHz. Mehr Takt bedeutet auch hier mehr Leistung. Die aktuell schnellsten DDR5-Riegel arbeiten mit 6600 MHz. AMD empfiehlt für den sogenannten "Sweetspot" übrigens DDR5-6000. Neben dem Takt sind die Timings noch wichtig. Je geringer der Wert, desto schneller. Ein guter Kompromiss was die Preis-Leistung betrifft ist aktuell DDR5-5600 RAM mit CL36-Timings. Zudem empfehlen wir durchweg Dual-Kits, da diese wie schon bei DDR4 im Zweierpack aufgrund Dual-Channel-Support schneller arbeiten als ein einzelner Riegel.
Dank des neuen EXPO-Features, soll der RAM einfacher out of the Box erkannt werden, ähnlich wie bei XMP. Probleme wie beim Vorgänger mit RAM-Einstellungen und -Erkennung sollen so der Vergangenheit angehören.
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Nicht der gewünschte DDR5-RAM dabei? Alle DDR5-Riegel im Preisvergleich
Werden die neuen AMD Ryzen 7000 CPUs heiß?
Ja, unter Volllast können die neuen AMD CPUs durchaus sehr heiß werden. Dies hat zum einen mit dem relativ Heatspreader zu tun, der es dadurch nicht schafft die entstehende Hitze im Chip schnell nach Außen abzuführen.
Igorslab hat festgestellt, dass der Temperaturunterschied zwischen DIE und Heatspreader bis zu 19° Kelvin betragen kann. Was knapp 10° mehr sind als beim Vorgänger. Entsprechend wichtig ist eine gute CPU-Kühlung.
Passt mein alter CPU-Kühler auf den AM5-Sockel?
Hier zeigt sich AMD auf jeden Fall User-freundlicher als Intel. Der Lochabstand beim AM5-Sockel ist derselbe wie bei AM4. Rein phyisch passen also alle AM4-Kühler auch für den AM5-Sockel. Allerdings gibt es hierbei eine wichtige Einschränkung: Nur Kühler, die vorher die Mainboard-eigene Backplate genutzt haben, sind voll zu AM5 kompatibel, da nur hier der korrekte Anpressdruck gewährleistet werden kann. Bei Kühlern mit eigener Backplate muss man sich ein AM5-Montagekit beim Kühlerhersteller nachordern.
Da die neuen CPUs auch wieder auf automatische Übertaktung setzen, die von der Temperatur abhängt, ist es ratsam sich einen möglichst starken Kühler zu kaufen, um möglichst hohe Takte und somit eine optimale Leistung erreichen zu können.
Empfohlene Kühler (voll AM5-kompatibel)
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Empfohlene Wasserkühler (voll AM5-kompatibel)
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Der HardwareSchotte meint:
AMD hat wieder alles richtig gemacht! AMDs Zen 4 ist sehr vielversprechend bezglich der neuen CPUs für den Sockel AM5. Intel wird an der neuen Herausforderung sicherlich erst einmal ordentlich zu knabbern haben, die Leistung und Effizienz der neuen Zen-4-CPUs zu erreichen bzw. zu übertreffen. Einziger Wermutstropfen: Die Preise für CPUs, Mainboards und DDR5-RAM sind vergleichsweise hoch.